Der Weg zu mehr Qualität und Effizienz
Ausschuss erfassen:
Kennst du die Situation? Du willst einen Kuchen backen und hast alle Zutaten sorgfältig abgewogen, damit auch ja alles in der richtigen Menge vorhanden ist und nichts schiefgehen kann. Stell dir vor, du holst den Kuchen mit voller Vorfreude aus dem Ofen und siehst das: In der Mitte eingesackt, außen leicht verbrannt und in der Mitte noch roh beziehungsweise flüssig. Mir ist diese Situation leider nicht nur einmal passiert. Die Frage ist: Was ist schiefgelaufen? Habe ich den Kuchen nicht rechtzeitig eingeschnitten? Waren die Zutaten zu alt? War der Ofen falsch eingestellt?
Genau diese Fragen stellen sich auch Unternehmen täglich (natürlich in etwas abgeänderter Form 😉). Denn es geht nicht um Kuchen, sondern um Produkte, die nicht den gewünschten Anforderungen entsprechen. In der Fertigung nennt man diese Teile „Ausschuss“. Nicht nur beim Backen möchte man einen Fehler ungern mehr machen, und darum ist auch in der Fertigung die Frage nach dem „Warum“ größer als die nach dem „Was“. Die Antwort darauf kann den Fehler in Zukunft vermeiden und die Anzahl der Ausschussartikel verringern.
Was ist Ausschuss?
Um tiefer in das Thema „Erfassung von Ausschuss“ einzusteigen, ist es wichtig, zuerst einmal „Ausschuss“ zu definieren. Unter Ausschuss fallen Produkte, die die internen und externen regulatorischen Qualitätskriterien nicht erfüllen und daher in diesem Zustand nicht weiterverarbeitet oder verkauft werden können. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, wie zum Beispiel Produktionsfehler durch fehlerhafte Einstellparameter bei den Maschinen (z.B. saisonal-, wetter- oder rohstoffbedingt), mangelhafte Planung oder schlichtweg menschliche Fehler. Egal, welcher Fehler letztendlich passiert und was die Ursache war, jeglicher Ausschuss ist und bleibt teuer. Nicht nur wegen der Material- oder Produktionskosten, sondern auch aufgrund von Lieferverzug und Aufwand (wasted time, wasted money).
Doch wie sagt man so schön: Aus Fehlern lernt man. Und genau deshalb ist es entscheidend, die Ursache zu finden und eine kontinuierliche Qualitätssicherung anzustreben (inline automatisiert oder manuelle Kontrolle). So werden die Produktion und schlussendlich auch die Performance eines Unternehmens maßgeblich verbessert (einschließlich des ROI’s/TCO).
Die richtige Erfassung und Kontrolle ist essenziell
Es gibt verschiedene Wege, Ausschuss zu erfassen. In diesem Blogbeitrag werde ich auf drei etwas näher eingehen. Die drei sind:
- Manuelle Erfassung
- Digitale Erfassung
- Automatisierte Erfassung
Die erste Möglichkeit der Erfassung ist die manuelle Erfassung. Die wohl am längsten bestehende Methode, die häufig mit internen Qualitätslaboren realisiert ist und bei der Mitarbeiter zum Teil noch händisch Fehlerlisten ausfüllen und teilweise noch mit Papierformaten arbeiten. Diese Methode ist recht einfach, aber auch fehleranfälliger als digitalisierte Methoden und außerdem zeitaufwendiger. Darüber hinaus gestaltet sich die Auswertung komplexer als bei anderen Methoden.
Die zweite Möglichkeit ist die digitale Erfassung. Digitalisierung ist bekanntlich ein weitverbreitetes Thema und spielt auch in der Produktion eine Rolle. Außerdem kann sie bei der Erfassung von Ausschuss helfen. Hier kommen beispielsweise Tablets oder andere digitale Geräte ins Spiel. Diese werden von Mitarbeitern genutzt, um den Ausschuss an den einzelnen Arbeitsstationen direkt zu erfassen.
Die letzte Option ist die automatisierte Erfassung von Ausschuss. Durch den Einsatz von qualitätsüberwachenden Tools oder Komponenten können Produktionsprozesse in Echtzeit überwacht und Fehler sofort erkannt werden. Dies ermöglicht eine präzisere Identifizierung von Fehlern, noch bevor sie zu größeren Problemen führen. Genau hier hilft auch tetys weiter.
Zum Einsatz von KI-Lösungen greift tetys auf den langjährigen Erfahrungsschatz der tetys-Spezialisten zurück, um situativ die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die „EinKnopfMaschine“ – schon vor 50 Jahren von Professor Menges als Forschungsziel ausgegeben – ist immer noch nicht am Markt.
Mit fortschrittlichen Lösungen im Bereich des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung unterstützt tetys dabei, die volle Kontrolle über die Produktionsqualität zu erlangen. Mit tetys ist jede Fehlersituation genau einem Artikel zuzuordnen, auf Wunsch sogar chargenrein. So sparen Unternehmen nicht nur Kosten und halten regulatorische Anforderungen ein, sondern auch das Markenimage wird geschützt und die Kundenzufriedenheit in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Welt garantiert.
Weitere Arten von Ausschuss
Am Anfang dieses Artikels habe ich bereits eine Art von Ausschuss thematisiert. Es gibt darüber hinaus auch noch weitere Arten wie zum Beispiel Anfahrausschuss. Dieser bezieht sich auf jegliche Ausschussteile, die entstehen, wenn eine Maschine oder ein Produktionsprozess neu/wieder gestartet wird und dadurch die ersten Teile nicht den gesetzten Qualitätskriterien entsprechen.
Außerdem stellen wir Ausschuss bei Stücklistenpositionen fest. Bei diesem handelt es sich z.B. um Teile, die erst bei Weiterverarbeitung als Ausschuss festgestellt werden oder um Zukaufteile. Als Beispiel nehmen wir exemplarisch einen internen Kunststoff-Artikel, der nach der IO-Meldung noch Schwund oder Verzug erfahren hat.
Fazit
Im täglichen Leben und auch in jedem Unternehmen oder jeder Produktion passieren Fehler. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Die Erfassung von Ausschuss ist kein bürokratischer Akt, der das Leben erschwert, sondern ganz im Gegenteil ein Werkzeug zur kontinuierlichen Verbesserung. Die Erfassung ernst zu nehmen spart langfristig Kosten und erhöht die Produktqualität. Denn wie beim Kuchenbacken gilt auch hier: Nur wenn wir verstehen, warum etwas schiefgelaufen ist, können wir daran arbeiten und es beim nächsten Mal besser machen.