Warum Ihre beste Strategie oft im Sandkasten liegt
Bauklötze statt Blockaden
Was hat ein Bauklotz-Turm mit der Produktionsplanung, der Entwicklung neuer Produkte oder der Lösung hartnäckiger Logistikprobleme zu tun?
Die Antwort ist so einfach wie radikal: Die spielerische und unvoreingenommene Denkweise von Kindern ist die effektivste Waffe gegen betriebliche Blockaden und das Dogma "Das haben wir schon immer so gemacht!".
Wir sprechen hier tatsächlich nicht über oberflächliche Gamification. Es geht um eine tiefere Wahrheit über menschliche Kreativität im Angesicht komplexer Herausforderungen.
Als wir Kinder waren und mit LEGO-Bauklötzen, Puppen oder einfach nur Matsch experimentierten, gab es keinen Angstgegner namens "Konventionalität". Es gab nur das Ziel und die grenzenlose Freiheit, den Weg dorthin ständig neu zu erfinden. Wir nannten es spielen.
Heute nennen wir es Innovation.
Spoiler: Wenn Ihr Unternehmen stagniert, liegt das selten am Markt. Es liegt daran, dass Sie Ihren Mitarbeitern das Denk-Spielen abgewöhnt haben.
Der "Papierkrieg" im Kopf
Jeder spricht über den "Papierkrieg", der Mitarbeiter von ihrer eigentlichen Wertschöpfung abhält. Doch Hand aufs Herz: Haben wir dieses Phänomen nicht auch in unseren Köpfen? Nach Jahren im Job, geprägt von Vorschriften, Prozesshandbüchern und der latenten Angst vor Fehlern, verliert der Erwachsene die wichtigste Fähigkeit: die kindliche Phantasie, die ein Problem nicht als festen Berg, sondern als veränderbare Masse sieht.
Ein Kind, das einen Bauklotz-Turm baut, interessiert sich nicht dafür, wie der Turm gestern gebaut wurde. Es stellt die rhetorische Frage: "Was passiert, wenn ich diesen Klotz hier weglasse oder rausziehe?".
Es ist der direkte Weg zum Prototypen, zur ersten, unverstellten Idee, ohne wochenlange Meetings, in denen das "Warum" hinterfragt wird.
Aber jetzt kommt die unbequeme Frage, die uns alle betrifft: Wird dieser Ansatz in unseren Unternehmen zugelassen, oder wird er unbewusst unterdrückt?
Die Achillesferse der Bürokratie
Wir investieren viel in Prozesse und Strukturen in der Hoffnung, dass die Komplexität sich dadurch selbst organisiert. Doch Struktur kann zur Fessel werden, wenn sie die Kreativität erstickt. Wenn die Handlungen der Mitarbeiter durch Mikromanagement und eine Kultur der Angst gehemmt sind, wird die beste Idee im Keim erstickt, noch bevor sie ausgesprochen wird.
Wir unterdrücken die kindliche Fantasie, wenn:
- Die Analyse einer Herausforderung wichtiger ist, als die Lösung.
- Die Einhaltung der Prozessbeschreibung wichtiger ist, als das Ergebnis.
- Wir Mitarbeiter als Abarbeiter sehen, nicht als Mitschöpfer, die zur Zusammenarbeit auf Augenhöhe aufgefordert sind.
- Jede neue Idee sofort mit einem Katalog von Risiken beantwortet wird, anstatt mit einem neugierigen "Probier's mal aus!", illustriert durch anschauliche Anekdoten und Beispiele.
Wir ersticken die Authentizität und Persönlichkeit der Mitarbeiter und machen sie zu Rädchen in einem System, anstatt sie zu befähigen, das System selbst zu verbessern.
Die Chance zum Umdenken
Wahre menschenzentrierte Führung bedeutet, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Erwachsene erlauben dürfen, Fragen zu stellen, die vordergründig naiv wirken. Es ist die Wertschätzung des Anfängersinns, der sagt: "Das ist doch total umständlich! Warum machen wir das so?".
Wir müssen uns von der Illusion befreien, dass Professionalität immer auch sterile Sachlichkeit bedeuten muss. Junge Talente suchen heute nicht nur nach einem Job, sondern nach einem Ort, an dem sie gestalten dürfen. Wir müssen ihnen die "gedanklichen Bauklötze" in die Hand geben und sagen: "Baue es besser. Zeige uns, wie es geht!".
Denn am Ende zeigt uns der Bauklotz-Turm: Die einfachste Lösung ist oft die beste. Und die kommt nicht aus dem Handbuch, sondern aus der unvoreingenommenen, neugierigen Freude am Entdecken. Nutzen Sie diese Chance zum Umdenken und entfesseln Sie die besten Ideen, die schon in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter stecken.
tetys GmbH & Co. KG