Nachhaltige Verbesserung statt kurzlebiger Vorsätze

Der Blick nach vorn:
Philipp Deneer · 12. Dezember 2025

Zum Jahreswechsel denken Menschen gern über gute Vorsätze nach: mehr Sport, gesündere Ernährung, mehr Zeit für Familie – und meistens bleibt es bei der guten Absicht.
„Überraschung“: in der industriellen Fertigung ist es oft ähnlich. Die „Vorsätze" und Ziele aus dem letzten Jahresabschluss lauten hier höhere Liefertermintreue, geringere Bestände, mehr Transparenz, besserer OEE und resilientere Lieferketten.
Mit konsequenter Digitalisierung der Planung und der Fertigungsebene lassen sich diese Vorsätze tatsächlich systematisch umsetzen. Messbar, nachhaltig und im Tagesgeschäft verankert, statt nur im Strategiepapier.

Meistens bleibt es bei der guten Absicht

Der entscheidende Einflussfaktor zum guten Gelingen, sowohl beim motivierten Silvesterparty-Teilnehmer als auch beim ambitionierten Fertiger, ist nicht mehr als die Herangehensweise. Nachhaltige Verbesserung fußt meist auf gradueller Veränderung.

Die wenigsten Menschen laufen erfolgreich ohne Vorbereitung ihren ersten Marathon am ersten Januar. Wer hingegen mit realistischen Zielen in die Veränderung startet, macht oft größere Fortschritte als zu Beginn auch nur erträumt.
Das lässt sich auf unser Feld der Digitalisierung von Fertigungsbetrieben beinahe 1:1 übertragen.

Eine schrittweise Softwareeinführung statt eines riskanten Big-Bang-Ansatzes ermöglicht nachhaltige Gewöhnung aller Teilhabenden, parallel zur Implementierung. Modulare Systeme wie das tetys-MES erlauben eine modulare Einführung: zunächst BDE/MDE, dann Feinplanung, dann erweiterte Optimierung und Shopfloor-Transparenz beispielsweise. Graduelle Veränderung also, und die damit einhergehende integrale Verbesserung. So kann jedes Unternehmen seine „Digitalisierungs-Vorsätze" in realistische Etappen herunterbrechen und jeden Schritt konsolidieren, bevor der nächste beginnt.

Auf dieser Grundlage ergibt sich ein weiteres starkes Potenzial: Modularität bedeutet auch Anpassbarkeit an Branchen und Unternehmensgrößen. Dies wiederum ist ein großer Vorteil für die Skalierbarkeit. Ob zerspanende Fertigung, Kunststoffverarbeitung, Blechbearbeitung oder Montage – unsere MES-/PPS-Lösungen bieten branchenspezifische Erweiterungen und Parametrierungsmöglichkeiten, die eine passgenaue Umsetzung ermöglichen, statt die Unternehmen in ein starres Prozessmodell zu zwingen.

Ein weiterer Vorteil sind praxisnahe Funktionen statt theoretischer Ansätze. Feinplanung mit realen Restriktionen, einfache Bedienoberflächen für den Shopfloor, aussagekräftige KPIs und Reports – all das ist auf den typischen Projektalltag in Fertigungsunternehmen abgestimmt und nicht auf idealisierte Szenarien ausgerichtet. Dies reduziert die Implementierungszeit und erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich.

Bei tetys lautet für uns die grundlegende Philosophie: Digitalisierung wird bei Implementierung sowie Erweiterung nicht als Selbstzweck verstanden, sondern als Mittel, um strategische Ziele zu erreichen – Kosten, Qualität, Liefertreue, Flexibilität und Resilienz. Wer diesen Fokus mit uns teilt, wird digitale Lösungen erfolgreich nutzen.
Wer Digitalisierung als Selbstzweck betreibt, wird schlimmstenfalls schlicht enttäuscht, mit aller Wahrscheinlichkeit zumindest in der Realität (sprich: der Parallelität von Digitalisierungsprojekt und Tagesgeschäft) an seine Grenzen stoßen.

Die digitale Chance für den Standort

Für Produktionsakteure in unsere Gefilden ist Digitalisierung nicht nur ein Effizienzprogramm, sondern eine Frage der Zukunftsfähigkeit. Die Stücklohnkosten sind höher als in vielen anderen Regionen; Wettbewerbsvorteile müssen daher aus anderen Quellen stammen: Qualität, Liefertreue, Flexibilität, Innovationskraft und Service.

Kostennachteile ausgleichen ohne in den reinen Preiskampf zu geraten

Durch den Einsatz des tetys-MES oder eines APS-Systems wie FEKOR können Unternehmen ihre Kostenposition nachhaltig verbessern. Sie können Durchlaufzeiten reduzieren, indem Warteschlangen und unnötige Puffer systematisch abgebaut werden – mit direkter Auswirkung auf Kapitalgebundenheit und Flexibilität. Sie können Rüstzeiten produktiv nutzen, indem Rüstfolgen intelligent geplant und Umrüstungen gebündelt werden, statt ständig zwischen produktionsfremden Rüstaufgaben zu wechseln. Sie können Bestände senken, ohne Liefersicherheit zu verlieren, da Bedarfe, Kapazitäten und Verfügbarkeiten transparenter werden und Sicherheitsbestände durch Planungspräzision ersetzt werden können. Sie können Ausschuss und Nacharbeit verringern, weil Qualitätsdaten prozessnah erfasst und ausgewertet werden, Fehler also früh erkannt und nicht erst downstream im Prozess entdeckt werden.

Die Folge sind geringere indirekte Kosten und eine deutlich verbesserte Kapazitätsnutzung – ein entscheidender Hebel, um trotz höherer Löhne wettbewerbsfähig zu bleiben und gegen global niedrigere Kostenstrukturen zu bestehen.

Lieferfähigkeit und Verlässlichkeit als Differenzierungsmerkmal

Viele Industriekunden legen großen Wert auf Versorgungssicherheit, kurze Reaktionszeiten und belastbare Zusagen. Digitale Planungslösungen ermöglichen es, realistische Liefertermine auf Basis der tatsächlichen Kapazitätslage zu bestätigen – nicht auf Basis optimistischer Annahmen oder historischer Durchschnittswerte. Sie ermöglichen eine schnelle Umplanung bei Eilaufträgen oder Störungen, ohne das Gesamtsystem aus dem Takt zu bringen und damit andere zugesagte Termine zu gefährden. Sie sorgen für nachvollziehbare Kommunikation: Planstände, Risiken und Alternativen sind transparent dokumentiert und können kundenorientiert dargestellt werden.

So wird die Fähigkeit, zuverlässig zu liefern, selbst zum verkaufsrelevanten Argument – ein Vorteil, den eher hochentwickelte, digitalisierte Standorte bieten können und der sich gerade in Hochpreissegmenten und bei sicherheitskritischen Anwendungen deutlich auszahlt.

Attraktivität als Arbeitgeber steigern

Der Fachkräftemangel trifft uns demographiebedingt in besonderem Maße. Die Digitalisierung Ihrer Fertigung hilft Ihnen, attraktive Arbeitsplätze zu gestalten, die talentierte Menschen anziehen. Planerinnen und Planer arbeiten mit professionellen Werkzeugen statt mit Excel-„Monsterdateien", in denen sich leicht Fehler einschleichen und die nur von einzelnen Spezialistinnen und Spezialisten verstanden werden. Mitarbeitende in der Fertigung erhalten klar strukturierte Auftragsinformationen, weniger Such- und Wartezeiten und nachvollziehbare Leistungskennzahlen, die ihnen wiederum  Wertschätzung für ihre Arbeit vermitteln.
Remote-Zugriffe, mobile Endgeräte und moderne Oberflächen erleichtern Führung und Zusammenarbeit über Schichten und Standorte hinweg – ein besonders wichtiger Punkt in Zeiten hybrider und flexibler Arbeitsmodelle.

Ein System wie tetys-MES oder eine moderne Planungslösung wie FEKOR bringt hier nicht nur Funktionalität, sondern auch ein ergonomisches Nutzererlebnis auf den Shopfloor. Dies bildet einen wesentlicher Faktor, um junge Fachkräfte für industrielle Berufe zu gewinnen und zu halten sowie die Berufsattraktivität der Industrie zu steigern.

Resilienz gegenüber Krisen und Volatilität

Die letzten Jahre haben gezeigt, wie schnell Lieferketten, Nachfrage und Ressourcenverfügbarkeit sich ändern können. Digitale Planungslösungen erhöhen die Resilienz nachweislich, indem sie einen besseren Überblick über Material- und Kapazitätsrisiken bieten, so dass diese Risiken frühzeitig erkannt und gemanagt werden können. Sie ermöglichen schnelle Neuplanung bei weggefallenen Lieferanten oder unerwarteten Nachfragespitzen, ohne dabei die gesamte Planungslogik neu aufbauen zu müssen. Sie machen Szenarien wie „Lieferant A fällt aus" oder „Nachfrage +30%" kalkulierbar und erlauben es, realistische Handlungsoptionen zu durchdenken, bevor die Krise Realität wird.

Unsere Partner und Anwender können so nicht nur effizient, sondern auch robust agieren und sich als verlässlicher Partner in global instabilen Märkten positionieren. Ein Image, das gerade in Zeiten von Lieferkettenvolatilität erheblichen Wert besitzt.

Eine gesunde Strategie statt zu vieler guter Vorsätze

Zum Jahreswechsel formulieren viele Unternehmen ambitionierte Ziele für das kommende Geschäftsjahr: höhere Produktivität, mehr Transparenz, weniger Verschwendung, stärkere Kundenorientierung.

Damit diese Vorsätze nicht wie persönliche Neujahrspläne an Motivation und Alltagsstress scheitern, braucht es drei entscheidende Dinge, die zusammen wirken müssen.
Erstens eine klare, digital gestützte Prozessarchitektur, die den Weg aufzeigt und Sicherheit gibt.
Zweitens ein leistungsfähiges System als Enabler, sei es das tetys-MES für die Produktionssteuerung oder FEKOR für Ihre umfassend optimierte Planung.  Ein System, das die technische Umsetzung möglich macht und täglich unterstützt.
Drittens die echte Bereitschaft, Entscheidungen datenbasiert zu treffen – nicht länger bauchgefühlsgesteuert, sondern anhand von realen, erfassten und ausgewerteten Daten.

Gerade jetzt ist dies für Fertigungsunternehmen unserem Raum keine Option mehr, sondern ein strategischer Imperativ. Wer heute in durchgängige Digitalisierung von Planung und investiert, schafft sich die Fähigkeit, auch in einem Hochlohnumfeld nachhaltig wettbewerbsfähig zu produzieren.

So wird aus der Vielfalt guter Vorsätze zum Jahreswechsel ein konkreter Fahrplan: Schritt für Schritt weg von Bauchgefühl und Excel, hin zu transparenter, optimierter und resilienter Fertigung. Digitalisierung ist damit nicht nur eine weitere Aufgabe auf der To-do-Liste, sondern die vielleicht größte Chance, Ihren Produktionsstandort zukunftssicher zu gestalten und jener Vorsatzphilosophie konkrete, messbare Gestalt zu geben, die Menschen wie Unternehmen zu Jahresbeginn bewegt.

Image: Philipp Deneer
Philipp ist seit Anfang 2024 Teil des tetys Teams. Sowohl dort als auch in freier Wildbahn kontert er Probleme am liebsten maßgeschneidert. Sein Spaß an „paperless“ endet bei der heimischen Konzertpostersammlung und seine Leidenschaft für gelungene Visualisierung aller möglichen Themen stillt er außerhalb der tetys-Umgebung am liebsten im Kino und der weiteren (lokalen) Kulturlandschaft.

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